Steinfragment aus Kohlensandstein.
Steinfragment aus Kohlensandstein.
Die Pfosten eines Hauses werden eingemessen.
Die Pfosten eines Hauses werden eingemessen.
Ein Wasserloch aus der Siedlung. Im Neubaugebiet heute an der Straße „ Zum Brunnen“.
Ein Wasserloch aus der Siedlung. Im Neubaugebiet heute an der Straße „ Zum Brunnen“.

Die hier lebenden Menschen, die zuvor Jäger und Sammler waren, änderten ihre Lebensweise und errichteten Häuser, bauten Getreide an, züchteten Tiere, stellten Keramik her und wurden sesshaft. Sie legten den Grundstein für die älteste Bauernkultur in Europa.

Schon lange war dieser Platz als bandkeramische Fundstelle bekannt. Der Name „Bandkeramik’’, jener Kulturstufe der ersten Bauern, wird von den eingestochenen und geritzten bandförmigen Verzierungen ihrer Keramikgefäße abgeleitet. Sie betrieben Ackerbau, bauten Häuser, Brunnen und Grabenanlagen. Bei einer Untersuchung auf der Oberfläche des Ackers wurden weitere Funde gemacht, wie zum Beispiel ein Steinbeil. Im Jahre 2005 fanden dann umfangreichere Ausgrabungen statt. Dabei wurden 20 Grundrisse von steinzeitlichen Häusern ausgegraben. Die Breite der Gebäude lag zwischen 5,84 und 6,37 m. Ein Gebäude wurde ganz freigelegt und hatte eine Länge von 33,60 m. Weiterhin wurden ein 140 m langer Wall, ein Schlagplatz für die Herstellung von Steinwerkzeugen und ein Brunnen, der auch als Zisterne für Oberflächenwasser gedeutet wird, ausgegraben. Der Fundplatz der bandkeramischen Siedlung von Baesweiler-Oidtweiler gilt als westlichster in ganz Deutschland. Dabei spielt der Platz in Oidtweiler eine besondere Rolle. Ein großer Teil des Feuersteins, der zur Klingenproduktion benötigt wurde, stammt aus Simpelfeld (Niederländisch-Limburg). Somit wird angenommen, dass die Siedlung von Baesweiler-Oidtweiler eine Verteilungsfunktion von Halbfabrikaten aus Feuerstein für andere Siedlungen besaß. Der Fundplatz in Baesweiler-Oidtweiler ist ein alter Siedlungsplatz, denn damals erwiesen sich der überaus gute Lößboden als auch sauberes Wasser, von dem nahe gelegenen Beeckbach, als Vorteile. Dies war die Grundlage für die kontinuierlichen und über jahrtausend alten Siedlungsaktivitäten der dort lebenden Menschen.

 

Literatur dazu: Alexander Plum, Bandkeramische Siedlungung von Baesweiler - Oidtweiler", Jahrbuch Nr. 2/2012 . Das Jahrbuch ist auch im Archiv vorhanden.

Grabungsarbeiten am Wall.
Grabungsarbeiten am Wall.
Funde aus der Siedlung.
Funde aus der Siedlung.
Das Unterteil einer Schiebemühle.
Das Unterteil einer Schiebemühle.